MagForce AG stellt Insolvenzantrag - schockierte Anleger sollten dringend Schadensersatzansprüche prüfen lassen!
Völlig überraschend für Aktionäre hat die MagForce AG, ein auf dem Gebiet der Nanotechnologie führendes Medizintechnik-Unternehmen mit Fokus auf den Bereich der Onkologie, am 26.07.2022 Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt, nachdem reorganisatorische Maßnahmen nicht zu den erwarteten Kosteneinsparungen führten. Am 27. Juli 2022 hat das Amtsgericht Charlottenburg den Berliner Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dieser nun zunächst zu prüfen, ob das Insolvenzverfahren eröffnet wird.
Diese Entwicklung kam für die Aktionäre MagForce AG völlig überraschend. Denn die Halbjahreszahlen und der Halbjahresbericht zum 30.6.2022 klang noch vielversprechend. Darin lautete ist insbesondere wie folgt:
„MagForce AG gibt Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2021 und operative Highlights bekannt
- MagForce USA hat von CMS (Centers for Medicare and Medicaid Services), die Zusage für die Übernahme des Großteils der Kosten für die laufende klinische Studie in den USA erhalten. Zuvor hatte die AMA (American Medical Association) im April 2022 den kommerziellen Abrechnungscode genehmigt
- Da die klinische Studie zur fokalen Ablation von Prostatakrebs in von MagForce betriebenen Behandlungszentren stattfindet, kann MagForce jetzt die Behandlung von Studienpatienten in Rechnung stellen, was den Übergang zur kommerziellen Nutzung erleichtert
- Europa: nach COVID19-bedingtem Rückgang starker Anstieg der Behandlungen von Glioblastompatienten“
Um die Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit und insbesondere der Studie in den USA in einem aufgrund verschiedenster Faktoren insgesamt sehr unsicheren Marktumfeld sicherzustellen, hat der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr 2022 verschiedene Finanzierungsmaßnahmen beschlossen und umgesetzt:
Im Januar hat MagForce AG im Rahmen einer Vereinbarung mit der US-amerikanischen Investmentfirma Yorkville Advisors Global LP Wandelanleihen in Höhe von EUR 3,0 Mio. ausgegeben. Im Februar hat MagForce AG die Wandelschuldverschreibungsvereinbarung mit Lansdowne Investment Company Cyprus Limited verlängert und zusätzliche EUR 2,0 Mio. unter dieser Wandelschuldverschreibung ausgegeben. Darüber hinaus wurde im Juni mit der Lansdowne Investment Company Cyprus Limited ein Inhaberschuldverschreibungsvertrag mit einem Gesamtvolumen von bis zu 3,5 Mio. EUR abgeschlossen.
Über MagForce AG und MagForce USA, Inc.
Die MagForce AG, gelistet im neuen Scale Segment der Frankfurter Wertpapierbörse (MF6, ISIN: DE000A0HGQF5), zusammen mit ihrer Tochtergesellschaft MagForce USA, Inc., ist ein auf dem Gebiet der Nanomedizin führendes Medizintechnik-Unternehmen mit Fokus auf Onkologie. Das unternehmenseigene NanoTherm Therapiesystem ermöglicht die gezielte Behandlung solider Tumoren über die intratumorale Abgabe von Wärme durch Aktivierung superparamagnetischer Nanopartikel.
NanoTherm®, NanoPlan® und NanoActivator® sind Bestandteile der Therapie und verfügen als Medizinprodukte über eine EU-weite Zertifizierung für die Behandlung von Hirntumoren. Bei MagForce, NanoTherm, NanoPlan und NanoActivator handelt es sich um Marken der MagForce AG in verschiedenen Ländern.
Der Aktienkurs von MagForce (WKN: A0HGQF, ISIN: DE000A0HGQF5, Chart) brach in Folge des Insolvenzantrags massiv ein. Die Hintergründe, weshalb das Unternehmen in finanzielle Probleme geraten ist, sind bisher unbekannt. Im Geschäftsbericht 2021 schrieb die MagForce AG noch, dass auf Basis der verfügbaren Kreditlinien ein Finanzplan aufgestellt wurde, wonach die Geschäftstätigkeit für die Geschäftsjahre 2022 und 2023 finanziert werden könne. Umso überraschender ist jetzt der Insolvenzantrag.
Betroffene Aktionäre und Anleihegläubiger sollten sich dringend anwaltlich beraten lassen. MATTIL Rechtsanwälte bündelt die Interessen der betroffenen Anleger, um deren Rechte zu wahren und durch kollektive Anspruchsverfolgung Schadensersatzansprüche geltend zu machen.
Am 6.10.2022 hat das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg das Insolvenzverfahren über das Vermögen der MagForce AG eröffnet (Az. 36m IN 3981/22). Am 11.11.2022 hat in Berlin die Gläubigerversammlung und Berichtstermin stattgefunden. Am 14.11.2022 erhielten die Anleger nun die Mitteilung, dass der Insolvenzverwalter bereits einen Kaufinteressenten gefunden habe und die Verträge über den Verkauf des wesentlichen Geschäftsbereichs der MagForce AG und ihrer direkten und indirekten Tochtergesellschaften bereits am 15.11.2022 unterschrieben werden. Dieser Geschäftsbereich umfasse u. a. die Anwendung der NanoTherm-Therapie für die Behandlungbestimmter Tumore. Die zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs bis zum Abschluss der Vertragsverhandlungen benötigten Mittel seien von den Investoren vorfinanziert worden. Bei dem Käufer soll es sich um eine ausländische Unternehmensgruppe handeln. Der Verkaufserlös soll der Insolvenzmasse zufließen. Darüber hinaus teilte die Magforce AG mit, dass die MagForce AG im Rahmen des Insolvenzverfahrens abgewickelt werde und dass Aktionäre voraussichtlich keine Zahlungen erhalten würden.
Aktionäre sollten sich hierdurch jedoch keinesfalls beirren oder davon abhalten lassen, ihre Schadensersatzansprüche zur Insolvenztabelle durch einen entsprechend spezialisierten Anwalt anmelden und sich im Insolvenzverfahren vertreten zu lassen! Denn nach unserer Ansicht stehen den Aktionären Schadensersatzansprüche zu, so dass sie als Insolvenzgläubiger quotenberechtigt sind (anders als ein „bloßer Aktionär“).
Betroffene Anleger sollten sich in dem Insolvenzverfahren anwaltlich vertreten lassen, um keinen Rechtsverlust zu riskieren.
Betroffene Anleger können sich gerne für einen unverbindlichen Informationsaustausch bei uns registrieren lassen und weitere Informationen anfordern. Hierzu senden Sie uns bitte eine e-mail mit Ihren Kontaktdaten an:
Ansprechpartnerin
Katja Fohrer
Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht
Email: fohrer@mattil.de
Tel.: +49 89 242938-42
Fax: +49 89 242938-45
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