BayWa AG in der Krise

Den Medien der letzten Monate war zu vernehmen, dass die BayWa nach dem ersten Verlust in ihrer über 100-jährigen Firmengeschichte in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten ist. Bis Ende September 2024 sei die Finanzierung gesichert. Aktuell soll ein Restrukturierungsgutachten erstellt werden auf dessen Basis dann die weitere dauerhafte Finanzierung der Unternehmensgruppe sicher gestellt sein soll. Betroffen von der Entwicklung und der Unternehmenskommunikation zeigen sich viele Investoren, die der BayWa über viele Anleihen und Schuldverschreibungen hunderte von Millionen Euro nachrangiges (!) Kapital zur Verfügung gestellt haben. Die Aktionäre sind gleichfalls über die Talfahrt ihrer Aktienkurse geschockt. 

Die Kanzlei MATTIL vertritt  Anleger seit vielen Jahren erfolgreich im Zusammenhang mit nachrangigem Kapital bei ähnlichen Anlagen. 

Jüngsten Medienberichten war zu entnehmen, dass die akute Misere bei BayWa mit Managementfehlern, aber auch mit Fehlern der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft begründet werden könnte. Konkret wird behauptet, die Abschlussprüfer hätten Testate  nicht ohne Einschränkung hätten abgeben dürfen. Die Kanzlei Mattil verfügt im Bereich der Abschlussprüferhaftung  über eine große Expertise . Ua führt die Kanzlei das WIRECARD-Musterverfahren  gegen eine große WP-Gesellschaft.


Die in München sitzende BayWa AG steckt, verschiedenen Presseberichten zu Folge, in einer Krise. Unter ihrem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Klaus Josef Lutz gelang der BayWa, die heute über 24.000 Mitarbeiter beschäftigt, die Internationalisierung ihres Geschäfts. Aus der genossenschaftlichen, bayerischen Warenvermittlung wurde ein international tätiges Unternehmen für Agrarhandel, den Bau- und Energiesektor und mit ihrer Tochtergesellschafter BayWa r.e. AG auch im Bereich der erneuerbaren Energien.

Lutz wechselte von dem Vorstandsamt in den Aufsichtsrat, aus dem er dieses Jahr wieder zurücktrat. Am 12.7.2024 teilte die BayWa mit, dass die Finanzierungslage angespannt sei und ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben worden sei. Die BayWa-Aktie verlor mehr als 40% ihres Wertes. Die BayWa erzielte 2023 das erste Geschäftsjahr keinen Gewinn, sondern einen Verlust in Höhe von über 90 Mio. Euro bei Finanzschulden von über 5 Mrd. Euro, wovon 2,39 Mrd Euro eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr haben. Im Vorjahr (2022) konnte die BayWa noch einen Gewinn von über 330 Mio. Euro ausweisen.

Bereits im April diesen Jahres wurde die Platzierung einer 500-Mio.-Euro-Anleihe der BayWa mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Kupon von 6.75% kurzfristig abgesagt.

PeterMattil

Ansprechpartner

Peter Mattil
Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht

Email: mattil@mattil.de

Tel.: +49 89 242938-0
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